Foto erstellt von rawpixel.com - de.freepik.com
Bannerbild
Inklusionspreis des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
Einladung zur 30. Brandenburgischen Seniorenwoche
 

Veterinäramt informiert: Aktueller Sachstand zur Afrikanischen Schweinepest im Landkreis OSL und Zaunbau entlang Teilbereich des Senftenberger Sees

Symbolbild ASP-Maßnahmen: Landkreis OSL / Sarah Werner (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Symbolbild ASP-Maßnahmen: Landkreis OSL / Sarah Werner

Bereits seit Ende Mai 2024 registriert das Veterinäramt des Landkreises OSL neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest im südlichen Landkreis. Das Ausbruchsgebiet erstreckt sich nördlich von Kleinkoschen (OT Stadt Senftenberg) über die umliegenden Bergbaufolgelandschaften und Gebiete zwischen dem Sedlitzer See und dem Partwitzer See sowie den dazwischen liegenden Landgebieten. 

 

Aktuelle Lage

Sowohl auf sächsischer als auch auf brandenburgischer Seite sind in den letzten vier Wochen erneut Tiere an der Tierseuche verendet. Mit Stand vom 01. Juli 2024 sind im Landkreis OSL seit dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest im November 2022 bisher insgesamt 34 Fälle der Afrikanischen Schweinepest bestätigt worden. Zwei Verdachtsfälle befinden sich aktuell in der Bestätigungsuntersuchung. Anfang Juni waren es noch 18 Fälle. 

 

Das betroffene wildschweinreiche Gebiet wird durch das Veterinäramt des Landkreises OSL intensiv überwacht und mit umfangreichen und vielfältigen Präventionsmaßnahmen versehen, um ein mögliches Seuchengeschehen schnellstmöglich einzudämmen und eine weitere Ausbreitung im Kreisgebiet zu verhindern. So wurde unter anderem das betroffene Fundgebiet zusätzlich zu den bereits bestehenden Schutzzäunen großflächig mit einem Bauzaun umzogen und somit in sich geschlossen, um ein Abwandern potentiell infizierter Tiere zu verhindern. Betroffen ist insgesamt ein Jagdgebiet von ca. 2000 Hektar. Ergänzend wurden Lebendfallen aufgestellt und weitere Befliegungen aus der Luft durchgeführt. Die Tore des Wildschutzzaunes wurden mit Zahlenschlössern verriegelt, um ein Öffnen durch unachtsames Verhalten zu verhindern. Im betroffenen Gebiet wurden in den letzten Wochen mehrere infizierte Tiere entnommen und geborgen.

 

Nun wurden Ende Juni 2024 auch außerhalb der Anfang Juni kurzfristig-präventiv errichteten Umzäunung mit Bauzaun, aber trotzdem noch innerhalb des Schutzkorridors an der Schwarzen Elster zwischen Senftenberg und Kleinkoschen, tote infizierte Tiere gefunden. Es handelt sich inzwischen um 5 Tiere, die in der Nähe von Kleinkoschen/Senftenberger See/Bundesstraße 96 geborgen wurden.

 

Die Bergbaufolgelandschaften im Fundgebiet weisen eine sehr hohe Wildschweindichte auf. In der näheren Umgebung des ersten Fundortes in diesem Gebiet wurden bei Drohnenerkundungen und Nachweisen aus der Luft mehr als 200 Stück Schwarzwild gezählt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Seuche rasch weiter ausbreiten und weitreichende Auswirkungen auf die dort vorhandene Population haben kann. 

 

Bestehende und neue Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung

Aufgrund der neuen Fundorte sowie mit Blick auf zu erwartende weitere Wanderbewegungen des Schwarzwildes in Richtung Senftenberg wird das Veterinäramt des Landkreises in Abstimmung mit der Landesregierung Brandenburg seine Maßnahmen und Bemühungen nochmals ausweiten. 

 

Als erste Adhoc-Maßnahme wird seit Montag, 1. Juli 2024, das Gebiet der neuerlichen Funde zunächst mit einem Bauzaun umzäunt, um den Tieren den weiteren Weg ins Kreisgebiet abzuschneiden und sie so an der Wanderung zu hindern. Die Zaunführung verläuft ab Kleinkoschen in Richtung Senftenberg entlang des Senftenberger See-Radweges und schließt auf Höhe des Kleingartenvereins „Am Wasserwerk“ an einen bereits bestehenden Bauzaun an. Für die Dauer der Arbeiten wird der Radweg zwischen Kleinkoschen und Buchwalde im entsprechenden Abschnitt kurzzeitig von Dienstagnachmittag, 2. Juli, 16 Uhr bis Mittwochmorgen, 3. Juli, 8 Uhr, gesperrt sein. Eine Umleitung wird ausgeschildert.  

 

Parallel werden die Planungen zur Errichtung weiterer Festzäune in dem betroffenen Gebiet vorangetrieben. Das Veterinäramt befindet sich in der Abstimmung mit den Kommunen, beteiligten Behörden und weiteren Betroffenen.  Ziel ist es, den nördlichen und südlichen Kreis und eine weitere Ausbreitung in Richtung B169 bzw. weiter in Richtung Autobahn A13 zu verhindern. Einen größeren Seucheneintrag in den Landkreis hinein gilt es zu verhindern, um wirtschaftlichen Schaden von Landwirten und Schweinehaltern abzuwenden sowie Tierleid zu vermeiden.

 

Informationen zur ASP im Landkreis OSL, sowie Handlungsempfehlungen: 

www.osl-online.de/asp