Modernisierung der Fernradwege in OSL ist auf einem guten Weg - Attraktivität der Radfahrregion OSL steigt weiter
Gut ein Jahr ist es her, dass im Landkreis Oberspreewald-Lausitz der Startschuss für das Projekt Fernradwegemodernisierung fiel – Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Insgesamt rund 70 Kilometer werden neu hergerichtet oder verbessert, einzelne Strecken neu gebaut, Schutzhütten errichtet und Maßnahmen zum Wurzelschutz getroffen. Etwa 20 Kilometer wurden bereits fertiggestellt, im nächsten Jahr folgen weitere 30 Kilometer. Bis Mai 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
OSL verfügt über ein weit verzweigtes Radwegenetz, das zu großen Teilen vor etwa 20 Jahren ausgebaut wurde. Der Zustand einiger Radwege entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. „Ziel der Maßnahme ist daher die nachhaltige Modernisierung und Aufwertung der Fernradwege angesichts der steigenden Bedeutung des Radtourismus und dessen erheblichem Beitrag zur Wertschöpfung in der Region“, erläutert Projektleiter Roland Helbig.
Die Arbeiten begannen im September des vergangenen Jahres an den Radwegen von Meuro in Richtung Freienhufen und zwischen Schwarzheide und Lauchhammer. Beide sind Teil der Niederlausitzer Bergbautour. Auch alle weiteren Wegeabschnitte sind Teile ausgewiesener Fernradwanderwege, wie dem Fürst-Pückler-Radweg, der Tour Brandenburg, dem Gurkenradweg oder der Seenlandroute. Ebenfalls noch in 2019 realisiert wurde ein Radwegeabschnitt samt Beleuchtung an der Hafenstraße in Großräschen. Weitere Streckenabschnitte in Schipkau, Calau, Koßwig und Sassleben sind fertiggestellt. Momentan finden Bauarbeiten an den Fernradwegen im Amt Ruhland, in Vetschau/Spreewald, am Gräbendorfer See, Senftenberger See sowie am Sedlitzer See statt. Zahlreiche weitere Streckenabschnitte im gesamten Kreisgebiet folgen. Hinzu kommen der Bau einer Brücke, mehrerer Schutzhütten und Ruhepunkte im Bereich Calau sowie Streckenabschnitten zur Lückenschließung am Großräschener See. Fünf Baufirmen waren bisher an den Maßnahmen beteiligt.
Die Umsetzung des Gesamtprojektes erfolgt durch den Landkreis, der als Dienstleister für die Kommunen agiert. Er ist Auftraggeber und Bauherr für die Planungs- und Bauleistungen. Mit den Kommunen als Eigentümer und somit Baulastträger der Wege, Brücken und Schutzhütten sowie dem Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg wurden Kooperationsverträge geschlossen. Knapp elf Millionen Euro fließen letztendlich in die umfangreichen Modernisierungsarbeiten. Insgesamt 9,5 Millionen Euro mit einer Förderquote von 90 Prozent stellt das Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg für die Realisierung der Maßnahme bereit. Der Rest entfällt auf die Kommunen.
Voraussichtlich ab 2023 folgen darüber hinaus weitere Modernisierungen. Der Grund: die Kommunen haben weiteren Bedarf entlang von Strecken angemeldet und mit einer Vereinbarung zur Ergänzung des Kooperationsvertrages bestätigt. Hierfür starten zeitnah die Ausschreibungen für die Planungsleistungen, welche die Grundlage für eine Bewilligung durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) bilden. Weitere rund 5,5 Mio. sollen somit in die Fernradwege des Oberspreewald-Lausitz-Kreises fließen.
Informationen zu den jeweiligen Baumaßnahmen und Umleitungsstrecken werden auf den Internetseiten der Kommunen, des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. sowie des Tourismusverbandes Spreewald e.V. kommuniziert. Auch der Landkreis informiert unter www.osl-online.de.
„Radeln nach Zahlen“
Über ein weiteres Plus können sich die Radfahrer in OSL bereits freuen, denn ebenfalls in 2019 startete die Kreisverwaltung mit einem weiteren Projekt: der sogenannten Knotenpunktwegweisung. Das neue Orientierungssystem wurde pünktlich zu Beginn der Fahrradsaison 2020 fertiggestellt.
„Das Prinzip ist simpel: Die Radfahrer fahren 'nach Zahlen' von Knoten zu Knoten. Am oberen Ende eines Wegweisers verrät eine gut sichtbare Zahl auf rotem Untergrund dem Radfahrer, an welchem Knotenpunkt er sich befindet. Unter den Zielangaben befinden sich Verweise zu den umliegenden Knoten. Alle Punkte sind zudem auf einer Übersichtskarte eingezeichnet, die sich ebenfalls am Schild befindet“, erklärt Jens Bergmann aus dem Bereich Wirtschaft und Förderung der Kreisverwaltung und zuständig für die Vermarktung des Radwegenetzes. Insgesamt gibt es in OSL 120 Knotenpunkte. Diese sind zudem mit den Nachbarlandkreisen vernetzt und eröffnen somit eine Vielzahl individuell planbarerer Touren.
Etwa 110.000 Euro Investitionssumme umfasste das Projekt. 90 Prozent davon stammen vom Land Brandenburg, der Rest entfällt auf die Kommunen und den Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Der Landkreis als Fördermittelempfänger koordinierte die Umsetzung des Projektes. Die Kommunen haben sich zur Unterhaltung der Sachanlagen für 15 Jahre nach Ende des Durchführungszeitraumes im Jahr 2037 erklärt.
Die Radwanderkarte sowie der Radwegeübersichtsplan für den Landkreis OSL wurden entsprechend überarbeitet. Diese liegen ebenfalls in den Touristinformationen bereit und können auf der Landkreisseite www.osl-online.de eingesehen werden.
Tipp: Die Kreisverwaltung informiert zum Thema in einem Videobeitrag. Dieser ist online abzurufen.