Neuerungen zum Saisonstart im Lausitzer Seenland - Zwei Projekte im digitalen Tourismus erfolgreich umgesetzt
Die Saison im Lausitzer Seenland ist gestartet. Zwei Neuerungen werten den Service und zukünftig die Besucherlenkung im Seenland auf. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat gemeinsam mit den Kooperationspartnern gleich zwei Fördermittelprojekte zur Digitalisierung im Tourismus umgesetzt. An sieben Standorten rund um den Senftenberger See wurden digitale Informationspunkte in Betrieb genommen und parallel dazu wird das Besucheraufkommen an ausgewählten touristischen Hotspots gemessen.
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Das mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnete „ContentNetzwerk Brandenburg“ ist eine gemeinsame touristische Datenbank, die von touristischen Organisationen und Verbänden im Land Brandenburg unter der Koordination der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) aufgebaut wurde. Die umfangreiche Datenbank enthält alle Orte von touristischem Interesse (z.B. Museen, Sehenswürdigkeiten, gastgewerbliche Unternehmen) sowie Veranstaltungen mit allen detaillierten Informationen zu Angebot, Anfahrt und Kontakt.
Um das ContentNetzwerk flächendeckend in den Regionen des Landes Brandenburg zu verankern und für den Gast regionsspezifisch nutzbar zu gestalten, fördert das Land Brandenburg im öffentlichen Bereich die notwendige Hardware, insbesondere großflächige Displays (Touch-Monitore oder Stelen) im Innen- und Außenbereich sowie Anlagen zum Besuchermanagement über die Richtlinie des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE) des Landes Brandenburg zur Förderung der digitalen Gästeinformation und touristischen Besucherlenkung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Digi-Tour-Invest) vom 9. September 2021.
Displays und Stelen als Informationspunkte
An sieben Standorten im Lausitzer Seenland wurden digitale Displays/Stelen als Informationspunkte installiert und in Betrieb genommen. Als Standorte wurden ausgewählt: das Rathaus am Senftenberger Markt, der Bahnhofsvorplatz Senftenberg, der Marktplatz in Brieske, der Komfortcampingplatz in Niemtsch, das Schleusenhaus zwischen Senftenberger See und Geierswalder See, das Hafenmeisterbüro und die Touristinformation am Stadthafen in Senftenberg. Die Gäste können mit den Displays/Stelen über das Software-Projekt „MeinBrandenburg“ auf zahlreiche standortbezogene, tagesaktuelle und touristische Angebote zugreifen. Hier in der Region spielt die Software auch alle Sehenswürdigkeiten aus dem sächsischen Teil des Lausitzer Seenlandes aus.
Landrat Siegurd Heinze freut sich über den Projektabschluss: „Die Digitalisierung ist eine Chance, um den Tourismus im Lausitzer Seenland auf ein neues Level zu bringen. Für die Umsetzung danke ich auch den mitwirkenden Akteuren aus der Stadt Senftenberg, dem Tourismusverband und dem Zweckverband. Mit den neuen digitalen Informationspunkten bieten wir unseren Gästen ein zeitgemäßes Angebot, das den Ansprüchen einer immer stärker digitalisierten Welt gerecht wird. Besonders freut es mich, dass die Informationspunkte für alle Altersgruppen und Bevölkerungsgruppen, so auch für Menschen mit Einschränkungen, zugänglich sind.“
Daniela Lehmann, Projektkoordinatorin aus dem Bereich Wirtschaft und Förderung des Landkreises, erläuterte zu dem Anlass die Funktionalität dieser neuen touristischen Angebote: „Über die digitalen Displays und Stelen lassen sich schnell und übersichtlich passende, individuelle Angebote aus den unzähligen Freizeitmöglichkeiten in dieser Region und angrenzenden Reisegebieten finden. Mithilfe der Software kann ein Ausflug unkompliziert geplant werden. Insbesondere sind auch Fahrradrouten abgebildet. Das ca. 700 km umfassende Radwegenetz im Landkreis wird so unmittelbar einsehbar und eine Fahrradtour mit individuellen Ansprüchen unkompliziert planbar.“
Andreas Pfeiffer, Bürgermeister der Stadt Senftenberg, Franziska Wölkerling Wirtschaftsförderung der Stadt Senftenberg, Detlev Wurzler vom Zweckverband und Kathrin Winkler vom Tourismusverband sind sich einig: „Besonders wichtig ist uns, dass wir damit auch den Servicegedanken im Tourismus stärken. Die Displays und Stelen stellen schnell, übersichtlich und individuell tagesaktuelle und hochwertige Informationen bereit, die sich am jeweiligen Standort orientieren und so die Angebote der Umgebung sichtbar machen. Die Informationspunkte und die Software sind ein weiterer Baustein, um das Lausitzer Seenland als attraktives Reiseziel zu etablieren und unsere Gäste nachhaltig zu begeistern. Informationen werden dort geboten, wo und wann sie gebraucht werden. Die Displays und Stelen sind ein ebenso nützliches Angebot für unsere Bürgerinnen und Bürger, um die Vielfalt der Angebote, Ausflüge und Erlebnisse in ihrer eigenen Region zu erfahren. Sie werden überrascht sein, wie viel es in unserer Region zu entdecken gibt.“
Die Stelen und Displays wurden unter dem Aspekt der „Nachhaltigen Entwicklung“ installiert und richten sich mit Ihrer Funktionalität an der Maßgabe der „Gleichstellung und Nicht-Diskriminierung“ aus.
Die individuelle Zusammenstellung der touristischen Informationen und die abgerufenen Daten können sie sich auch auf das eigene Smartphone oder Tablet übertragen lassen und die Informationen weiterhin mobil abrufen und mitnehmen.
2.800 sogenannte Points of Interest wurden bisher für das Lausitzer Seenland in der Software eingepflegt. Das Einstellen und die Pflege der Daten funktioniert nur über tatkräftige Mithilfe. 30 Personen im Lausitzer Seenland betreuen diese Daten als Redakteure. Touristiker können sich unter anderem an den Tourismusverband wenden, wenn sie eine Überarbeitung, Aktualisierung oder die Aufnahme von Daten wünschen. Darüber hinaus haben auch weitere Akteure die Möglichkeit, selbst die Daten aus der Software auszuspielen, zum Beispiel indem Sie diese auf ihrer Internetseite integrieren. Auch können die Daten mit eigener Hardware z.B. einem Bildschirm in einem Geschäft den Besuchern und Kunden als Service-Angebot zur Verfügung gestellt werden. Damit wird das Netzwerk gestärkt und das Angebot in der Region verbreitet.
Bilder: Mit einem symbolischen Termin an dem digitalen Display in der Tourist-Information am Senftenberg Stadthafen wurden die Displays und Stelen offiziell am 26. April durch Landrat Siegurd Heinze, Senftenbergs Bürgermeister Andreas Pfeiffer, Daniela Lehmann, Projektkoordinatorin aus dem Bereich Wirtschaft und Förderung des Landkreises, Detlev Wurzler, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg, Franziska Wölkerling, Wirtschaftsförderung der Stadt Senftenberg und Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. in Betrieb genommen. (Bilder: Landkreis OSL/Nora Bielitz)
Digitale Besuchermessung
Um das touristische Angebot weiter verbessern und die regionale Wirtschaftskraft stärken zu können, werden Besucher des Lausitzer Seenlandes seit Januar 2023 an verschiedenen Sehenswürdigkeiten mittels einer ständigen, digitalen Besuchermessung gezählt. So wird das Besucheraufkommen an den touristischen Hotspots gemessen. Diese Ergebnisse machen das Besucheraufkommen sichtbar und ermöglichen Maßnahmen zur Optimierung der Besucherlenkung und -verteilung zu generieren. Dazu wurden an den touristischen Hotspots Schleifen in den Asphalt eingebracht, die das Besucheraufkommen auf der Straße registrieren. Unterschieden wird bei den Messsystemen zwischen einer Personenmessung und der Radfahrermessung. Erste erfasst gehende und letztere die mit dem Rad fahrenden Personen.
Am Tor des Familienparks Großkoschen, zweimal am Rostigen Nagel, am Aussichtsturm Südsee bei Peickwitz und an der Reppister Höhe am Großräschener See wurden Induktionsschleifen in den Asphalt eingebracht bzw. Lichtschranken montiert, die das Besucheraufkommen auf der Straße und auf den Aussichtstürmen registrieren.
Seit Januar 2023 wurden am Rostigen Nagel bisher 8.000 Personen, am Aussichtsturm Südsee bei Peickwitz 6.000 Personen und auf der Repister Höhe 5.000 Radfahrer gemessen.
Bilder: Installation einer Induktionsschleife zur digitalen Radfahrermessung auf der Reppister Höhe (Bilder: Landkreis OSL / Jens Bergmann)
Bild: Hinweisschild zur digitalen Besuchermessung des Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg (Bild: Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg)