Und der Sieger ist … Verleihung des Inklusionspreises 2023
Zum achten Mal hat der Landkreis Oberspreewald-Lausitz den Inklusionspreis ausgelobt. Dieser stand in diesem Jahr unter dem Motto „Perspektiven öffnen für alle – durch Aufgaben wachsen“. In einer festlichen Veranstaltung wählte die Jury am 29. November im Landratsamt in Senftenberg aus den insgesamt acht Nominierten den diesjährigen Sieger. Über die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung konnte sich der Seniorenclub Ortrand e.V. mit dem Projekt „Senioren miteinander“ freuen.
Bestrebungen im Bereich Inklusion gehören belohnt – aus diesem Grund lobt die Kreisverwaltung Oberspreewald-Lausitz seit nunmehr acht Jahren einen Preis aus, der eben dieses Engagement würdigt. Dem Aufruf zur Teilnahme am Inklusionspreis von Landrat Siegurd Heinze, Schirmherr des Inklusionspreises, sind in diesem Jahr acht Bewerber und Bewerberinnen gefolgt. Bei der Themenwahl hatten die Teilnehmenden weitestgehend freie Hand. Bedingung war, dass die eingereichten Projekte den Inklusionsgedanken verfolgen.
Für das Leben des Inklusionsgedankens wurde der Seniorenclub Ortrand e.V. geehrt. Mit dem Projekt „Senioren miteinander“ engagiert sich der Seniorenclub für eine gemeinsame Freizeitgestaltung der Senioren der Stadt Ortrand mit den Bewohnern des Altenpflegeheimes "Arche Noah" Ortrand. Die Ortrander Senioren treffen sich mindestens drei Mal in der Woche zum gemeinsamen Spiel, Sport und Gespräch sowie vielen weiteren gemeinsamen Aktivitäten mit den Bewohnern des Pflegeheimes "Arche Noah". Außerdem finden monatliche gemeinsame Veranstaltungen zu verschiedenen Themen statt. So zum Beispiel Osterbasteln, Tischkegeln, Weihnachtsfeier, Sommerfest, Amtsseniorentag oder Grillnachmittag.
OSL-Landrat Siegurd Heinze freute sich, dem Ortrander Seniorenclub die Auszeichnung zusammen mit dem Prämienscheck zu überreichen: „Das Projekt verdeutlicht, dass Inklusion ein generationsübergreifendes Thema ist und nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft. Der Seniorenclub Ortrand setzt sich für gleiche Chancen und Rechte für alle Menschen unabhängig vom Alter ein. Das vorzeigewürdige Engagement des Clubs fördert zudem die Inklusion in weiteren Lebensbereichen, denn Inklusion ist nicht nur im Kontext von Schule oder Kita relevant.“
Einen großen Dank sprach Martina Gregor-Ness, Kreistagsvorsitzende, allen Nominierten für ihr Engagement aus: „Alle Projekte zeigen, dass es engagierte Personen, Gemeinschaften und Einrichtungen gibt, die sich alltäglich für Inklusion einsetzen und damit Toleranz, Vielfalt und gleichwertige Chancen in unserer Gesellschaft fördern sowie diese Werte weitervermitteln.“
An der Preisverleihung des Inklusionspreises nahmen über 30 Personen teil. Unter ihnen die Ansprechpartner bzw. Initiatoren der nominierten Projekte, Vertreterinnen und Vertreter der Kreisverwaltung sowie der kommunalen Verwaltungen.
Über die Preisträger entscheidet eine Fachjury, zu denen Landrat Siegurd Heinze, die Vorsitzende des Kreistages, Martina Gregor-Ness, die Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Johanna Fischer, Rosemarie Ziegenbalg von der AG Behindertenhilfe des Landkreises und Melitta Marko von der Sonderpädagogischen Förder- und Beratungsstelle zählen.
Für den Inklusionspreis 2023 wurden außerdem nominiert:
Eine pädagogische Unterrichtshilfe (Einzelperson) der Geschwister-Scholl-Schule Ruhland, die seit vielen Jahren das pädagogische Personal im und außerhalb des Unterrichts durch fürsorgliche Arbeit mit den Kindern unterstützt.
Das Projekt zur Stärkung der Sozialkompetenz der Lilien-Grundschule-Altdöbern, bei dem alle Lehrkräfte und Horterzieher diverse Schulprojekte umgesetzt haben, so zum Beispiel zusammen mit den „Federwölfen“ zum Thema Geschichte erleben und dem Circus „Smiley“ zur Gestaltung von Aufführungen. Außerdem wurden Anti-Mobbing- Projekte mit dem Fokus auf die Gefahren im Internet umgesetzt.
Das Projekt der Integrationswerkstätten gGmbH Niederlausitz zusammen mit der Bernhard-Kellermann-Oberschule Senftenberg, bei dem sich Konfliktlotsen und Streitschlichter austauschen. Seit dem Jahr 2017 arbeiten die Akteure in dem Projekt zusammen. Beeinträchtigte und nichtbehinderte Menschen tauschen sich zu ihren Aufgaben aus. An der Schule sind Konfliktlotsen in der Behindertenwerkstatt als Streitschlichter tätig. Das Projekt trägt dazu bei, dass beeinträchtigte Menschen Wertschätzung erhalten und die Schüler Einblick in die Arbeit einer Behindertenwerkstatt erhalten.
Das Projekt der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Lübbenau zur Begegnung von Jung und Alt. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Schule und dem ASB Pflegeheim in Lübbenau besuchen interessierte Schüler der Klasse 9/10 in wechselnden Gruppen die Senioren einmal im Pflegeheim. Gemeinsam werden Aktivitäten unternommen, so z.B. Spaziergänge mit Menschen, die im Rollstuhl sitzen, Gesellschaftsspiele spielen, Plinse oder Kuchen backen.
Der Kindergarten und Hort Seesternchen in Senftenberg, der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH. Das Team des FRÖBEL Kindergartens und Horts hat rund 40 Kinder, die wegen des Angriffskrieges ihre Heimat in der Ukraine verlassen mussten, schnell und unbürokratisch in der Einrichtung aufgenommen, in der schon davor Kinder mit 14 verschiedenen Familiensprachen betreut werden, und seither bestmöglich darin unterstützt, genauso teilzuhaben wie alle anderen Kinder an diesem Ort.
Im offenen Freizeittreff – „Cari-Treff“ der Dienststelle Senftenberg der Caritas-Region Cottbus können sich seit 2015 Menschen mit und ohne Behinderung wöchentlich in Senftenberg treffen. Der Freizeittreff hält für die Besucher unterschiedliche Angebote bereit. Es besteht die Möglichkeit gemeinsam Gesellschaftsspiele zu spielen, zu basteln oder sich im Gespräch auszutauschen. In den Räumlichkeiten gibt es eine kleine Küche. Die Besucher bereiten gern Themennachmittage vor und übernehmen auch gern Aufgaben zur Vorbereitung. Es finden kleine Ausflüge in der näheren Umgebung statt und ein großer Tagesausflug im Jahr wird mit Hilfe der Mitarbeiter der Caritas organisiert.
Das Projekt „Sprache fördern mit Spaß“ des Kindergartens "Haus der Elemente" im Calauer Ortsteil Zinnitz. Das Erlernen von Gebärden im Kindergarten fördert Inklusion und Kommunikation im Tagesgeschehen. Die Kinder erlernen in allen Altersgruppen spielerisch und interaktiv Gebärden kennen. Schon bevor sich Kinder über Lautsprache ausdrücken können, erlernen sie schnell und problemlos einfache Handzeichen. Das fördert die Sprachentwicklung bereits im frühen Alter und sensibilisiert Kinder für die Kommunikation untereinander.
Preisträger aus den Vorjahren:
2022 – 1. Preis: Kooperationsprojekt der Lindengrundschule Missen und der Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ Lübbenau; 2. Preis: Podcast „Anders ist normal“ der AWO RV Brandenburg Süd e.V.
2021 - der Kindergarten Zinnitz „Haus der Elemente“ mit der Miladeus Integrationshilfe aus Calau
2020 - Fröbel-Kita „Musikus“ aus Senftenberg
2019 - Hauptpreisträger „Seelsorger der Ohren e.V“ Calau, Sonderpreis an das „Hotel zur Post“ Calau
2018 - Integrationskita „Bunte Bande“ in Lauchhammer
2017 - 1. Preis: Integrations-Kita „Zwergenhand“ i.V.m. dem DRK-Seniorenwohnpark in Großräschen, 2. Preis: Evangelische Jugendbegegnungsstätte „Schalom“ in Großräschen, 3. Preis: Kita Musikus in Senftenberg
2016 - 1. Preis: Dr.-Otto-Rindt Oberschule in Senftenberg, 2. Preis: Grundschule Guteborn, 3. Preis: Waldgrundschule in Lauchhammer