Teller gegen Hörner – Modernisierung der OSL-Sirenen geht in die „heiße Phase“
Die Modernisierung der Sirenen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz schreitet weiter voran. Nachdem in der ersten Stufe seit März 2023 alle technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, beginnt nun der Austausch und die Umrüstung der 153 teilweise bis zu 50 Jahre alten Bestandssirenen im Landkreis. Damit wird die Modernisierung der Sirenen nun auch nach außen sichtbar.
Insgesamt werden in den kommenden Monaten 119 alte Tellersirenen zwischen Ortrand und Lübbenau durch moderne E-Sirenen ersetzt. 34 bereits vorhandene E-Sirenen werden erweitert. Jeweils knapp einen Arbeitstag benötigen die Techniker, um eine alte Sirene zu demontieren, die neue E-Sirene zu installieren und alle notwendigen Einrichtungs- und Programmierarbeiten vorzunehmen.
Den Auftakt für diese zweite Ausbaustufe bildete am Montag, den 29. April 2024 der Austausch der Sirene auf dem Dach des Spreewald-Museums in Lübbenau/Spreewald. Die für den Katastrophenschutz im Landkreis zuständige 1. Beigeordnete Grit Klug, der verantwortliche Amtsleiter Martin Höntsch und Lukas Zuber, Teamleiter Kommunaler Ordnungsdienst der Stadt Lübbenau, machten sich am Montagnachmittag gemeinsam mit Martin Kolacki, OSL-Sachbearbeiter Katastrophenschutz und Zivilschutz und Projektkoordinator, ein Bild von der ersten installierten E-Sirene im Rahmen des Projektes zur Modernisierung der Sireneninfrastruktur im Landkreis.
Martin Kolacki: „Die modernen elektronischen Sirenenhörner werden künftig die Ausfallsicherheit bei einem flächendeckenden Stromausfall sowie die Möglichkeit der Sprachdurchsage gewährleisten. Damit erfüllen wir in OSL die Vorgaben des Bundes. Diese sehen vor, dass alle Sirenen auch bei Stromausfall mindestens die Tonfolgen für Feuerwehralarm, Probealarm, Warnung und Entwarnung sowie Sprachdurchsagen aussenden können“.
OSL ist der erste Landkreis Brandenburgs, der eine vollumfängliche Umrüstung der Sireneninfrastruktur realisiert. Der Austausch der Sirenen erfolgt unter Federführung der Kreisverwaltung. Hierzu hat der Landkreis im Jahr 2022 zunächst ein Sirenenkonzept zur Umrüstung bzw. Modernisierung der Sirenen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel auf den Weg gebracht. Der Landkreis übernimmt dabei die Erneuerung der Sirenen für alle Kommunen, um eine Einheitlichkeit zu gewährleisten und die Erneuerung ohne große zeitliche Staffelung durchzuführen.
Ziel ist es, dass bis Ende 2025 alle Sirenen in OSL den aktuellen Anforderungen des Bundes entsprechen. Insgesamt werden rund 1,5 Millionen Euro in die Anpassung des Sirenennetzes investiert. Die Umsetzung erfolgt zum größten Teil aus Eigenmitteln des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Nach dem Startschuss am Spreewald-Museum in Lübbenau gehen die Arbeiten in der Spreewaldstadt nun zügig weiter. Insgesamt werden über die kommenden Tage und Wochen hinweg 21 Sirenen in Lübbenau und seinen Ortsteilen modernisiert. Im Anschluss daran werden die nächsten Sirenen in Lauchhammer umgerüstet. Interessierte können sich den 1. Mai vormerken. Martin Kolacki: „Immer am ersten Mittwoch im Monat um 15 Uhr ertönen in Lübbenau die Sirenen zum Probealarm. Dann wird unter anderem auch die Sirene auf dem Dach des Spreewald-Museums erstmals zu hören sein.“
Moderne elektrische Sirenen haben gegenüber den älteren mechanischen Modellen einige Vorteile. So lassen sie sich leicht an unterschiedliche Einsatzszenarien anpassen. Ihre Töne und Lautstärken können programmiert oder ferngesteuert werden, um unterschiedliche Warnsignale abzugeben. Elektronische Sirenen können ein breiteres Spektrum an Tönen erzeugen und sind in der Lage, komplexe Warnsignale mit unterschiedlichen Frequenzen und Intensitäten zu erzeugen. Dies kann dazu beitragen, dass Warnungen besser gehört und verstanden werden, insbesondere in lauten Umgebungen oder über große Entfernungen. Elektronische Sirenen lassen sich zudem leichter in moderne Kommunikations- und Warnsysteme integrieren.
Fotos zum Download unter http://pressestelle.osl-online.de/2024/Sirenen