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Inklusionspreis des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
 

Über 100 Kinderschutzinteressierte diskutierten Prävention: 7. Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen“ des Landkreises OSL stieß erneut auf große Resonanz

Foto: Zur 7. Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen“ des Landkreises Oberspreewald-Lausitz auf dem Campus der BTU Cottbus-Senftenberg in Senftenberg kamen über 100 Gäste. Erstmals fand die Fachtagung in Kooperation zwischen dem Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen, Uwe Hühne und der hauptamtlichen Kinderschutzkoordinatorin des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Nicole Breithor, statt. (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: Zur 7. Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen“ des Landkreises Oberspreewald-Lausitz auf dem Campus der BTU Cottbus-Senftenberg in Senftenberg kamen über 100 Gäste. Erstmals fand die Fachtagung in Kooperation zwischen dem Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen, Uwe Hühne und der hauptamtlichen Kinderschutzkoordinatorin des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Nicole Breithor, statt.

Am Mittwoch (9. Oktober 2024) fand auf dem Campus der BTU Cottbus-Senftenberg in der Kreisstadt Senftenberg die diesjährige 7. Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen“ des Landkreises Oberspreewald-Lausitz statt. Zu den über 100 Gästen und Referierenden zählten ärztliches Personal, Hebammen, therapeutische Fachkräfte, Sozialarbeitende und weitere Akteure aus dem Bereich der frühen Hilfen und des Kinderschutzes aus der Region und darüber hinaus.

 

Das Netzwerk Frühe Hilfen befasst sich mit Unterstützungsangeboten für Familien mit Kindern von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr. Ziel ist es, Eltern zu stärken, um eine gesunde Entwicklung für Kinder zu ermöglichen, mögliche Belastungen und Risiken für Eltern und Kinder frühzeitig zu erkennen und abzubauen und damit die Entwicklung von Kindern in dieser wichtigen Lebensphase zu fördern. Im Mittelpunkt der Arbeit des Netzwerkes steht der Ausbau von fachlichen Präventionsangeboten. 

 

So war auch das Thema der diesjährigen Fachkonferenz - „Niemals schütteln!“ - entsprechend dieses Ansinnens gewählt. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen und das Bündnis gegen Schütteltrauma klären bereits seit 2017 über die Gefahren des Schüttelns von Babys und Kleinkindern auf. Dass das Thema wichtig ist, weiß Uwe Hühne, Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen im Landkreis: „Studien zufolge überleben nur schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Säuglinge ein diagnostiziertes Schütteltrauma ohne bleibende Schäden. Viele der betroffenen Kinder erleiden verzögerte oder chronische Schäden wie Seh- und Sprachstörungen, Lern- und Entwicklungsverzögerungen, Krampfanfälle, schwerste bleibende körperliche und geistige Behinderungen. In Einzelfällen kommt es sogar zum Tod. Hier gilt es, präventive Ansätze zu entwickeln und Aufklärung zu betreiben. Grund genug für uns, die diesjährige Netzwerkkonferenz diesem Thema zu widmen“.

 

Als Tagungsort wurde das Hörsaalgebäude „Konrad Zuse-Medienzentrum“ der BTU Cottbus-Senftenberg auf dem Campus Senftenberg gewählt. Erstmals fand die Fachtagung in Kooperation zwischen dem Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen, Uwe Hühne, und der hauptamtlichen Kinderschutzkoordinatorin des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Nicole Breithor, statt. Sie hat seit Oktober 2023 die neu geschaffene Stelle der Kinderschutzbeauftragten in der Kreisverwaltung inne und war zuvor als Landeskoordinatorin für den medizinischen Kinderschutz in Sachsen tätig. 

 

Die Eröffnung der Netzwerkkonferenz erfolgte durch Uwe Hühne und Nicole Breithor, gefolgt von einem Grußwort des Beigeordneten und Dezernenten für Gesundheit, Jugend und Soziales des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Alexander Erbert. Moderiert wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von Jenny Troalic von der Fachstelle Kinderschutz Koordinierungsstelle Frühe Hilfen Brandenburg c/o Fachstelle Kinderschutz/Start gGmbH und Landeskoordinatorin der Frühen Hilfen in Brandenburg.

 

Als Referierende für die drei Impulsvorträge im ersten Teil der Veranstaltung konnten der Leiter forensische Medizin und stellv. Institutsdirektor für Rechtsmedizin der Technischen Universität Dresden, Dr. med. Uwe Schmidt, der Facharzt für Kinderchirurgie, Notarzt und Kinderschutzmediziner Dr. med. Christian Karpinski von den Sana Kliniken Niederlausitz sowie die Dipl. Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin und Landeskoordinatorin der Frühen Hilfen in Brandenburg am Familienzentrum der Fachhochschule Potsdam, Bärbel Derksen, gewonnen werden. 

 

Nach einer kurzen Pause folgten Workshops mit den Referierenden sowie Vertreterinnen des Sana Klinikums Niederlausitz, in denen sich die Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip zusammenfanden, die Vorträge reflektierten und sich über ihre Erfahrungen und mögliche Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit mit Familien und Kindern austauschten. 

 

„Ziel der Netzwerkkonferenz war es, neben der reinen Wissensvermittlung die Kooperation und Vernetzung der Netzwerkpartnerinnen und -partnern zu stärken und den kollegialen Erfahrungs- und Informationsaustausch zu unterstützen. Dies ist uns mit der Veranstaltung erneut gelungen“, fasste Jenny Troalic am Ende der Vorträge und des gemeinsamen Austauschs das Ergebnis der 7. Netzwerkkonferenz Frühe Hilfen zusammen.

 

So sehen es auch die Organisatoren der Veranstaltung, Uwe Hühne und Nicole Breithor. „Wir freuen uns über das erneut große Interesse an der Netzwerkkonferenz. Im Verlauf der Veranstaltung wurden Möglichkeiten der Prävention und Intervention aufgezeigt und die Teilnehmenden konnten sich vernetzen. Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten. Auch wenn das Thema an sich für Betroffenheit sorgt: darüber zu reden und sich auszutauschen, ist wichtig, um zu sensibilisieren und gemeinsam neue Ansätze der Prävention zu entwickeln“, so Uwe Hühne. „Mit der Netzwerkkonferenz hat der Landkreis OSL zudem ein Zeichen gesetzt, dass die Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz als zwei wichtige Eckpfeiler der Kinder- und Jugendhilfe zusammengehören und die gemeinsamen Schnittstellen auch gemeinsam in die Hand nehmen“, ergänzte Nicole Breithor und stellte eine weitere enge Zusammenarbeit in Aussicht. 

 

Die erste Netzwerkkonferenz Frühe Hilfen gab es im November 2015. Seitdem fanden sieben dieser Fachveranstaltungen statt. Im Fokus stehen Themen, die für die Arbeit mit Familien mit Kindern im Alter bis zu 3 Jahren und werdende Familien von Relevanz sind. Zurückliegend ging es um Kinder in suchtbelasteten Familien, Bindungsentwicklung, passgenaue Unterstützungsangebote, die vielseitigen Angebote und Möglichkeiten der Frühen Hilfen, seelische Erkrankungen innerhalb der Familie und emotionale Vernachlässigung.

 

Eine Netzwerkkonferenz wird es auch im kommenden Jahr erneut geben. Das Datum und Thema werden rechtzeitig kommuniziert. Davon unberührt stehen der Netzwerkkoordinator Uwe Hühne und die Kinderschutzkoordinatorin Nicole Breithor rund um die Themen frühe Hilfen und Kinderschutz gern als Ansprechpersonen zur Verfügung: 

 

Kontakt Uwe Hühne:

Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen OSL

Telefon: 03573/870-4205

E-Mail:  

 

Kontakt Nicole Breithor:

Kinderschutzkoordinatorin Landkreis OSL

Telefon: 03573 870-4213

E-Mail:   

 

Das Netzwerk Frühe Hilfen

Ziel der 2012 gestarteten Bundesinitiative Frühe Hilfen ist es, Kindern von Anfang an Chancen für eine gesunde Entwicklung zu eröffnen. Verantwortlich für den Aufbau der Netzwerke sind die jeweiligen Träger der öffentlichen Jugendhilfe. Im Landkreis OSL wurde das Netzwerk Frühe Hilfen unter der Leitung des Netzwerkkoordinators Uwe Hühne vom Jugendamt des Landkreises im Jahr 2013 gegründet. Das Netzwerk Frühe Hilfen OSL hat zum Ziel, das Erlernen von Erziehungs- und Beziehungskompetenzen junger Mütter und Väter zu fördern. Eltern sollen motiviert werden, bestehende Angebote zu nutzen. Gleichzeitig soll die Vernetzung der Anbieter untereinander gefördert werden. Regelmäßig finden sogenannte Kernteamsitzungen mit engagierten Vertretern aus der Praxis statt, in denen Angebote zusammengetragen und Ideen zur Bekanntmachung und Vernetzung entwickelt werden. Ein Ergebnis ist auch die einmal jährlich stattfindende Netzwerkkonferenz Frühe Hilfen.

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