Foto erstellt von rawpixel.com - de.freepik.com
Bannerbild
Inklusionspreis des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
 

Lindenau

Renaissance-Wasserschloss Lindenau

Lindenau hat ca. 770 Einwohner. Die ganze Dorfanlage weist auf ein reines Straßnedorf hin, an desses Anfang wie ein Brückenkopf das Wasserschloss nahe der Pulsnitz als Grenze liegt. Die urkundliche Ersterwähung des Ortes erfolgte 1366. Der Ortsname bedeutet: „Ort in der mit Linden bestandenen Aue“. Als erste bekannte Besitzer von Lindenau werden 1498 die Herren von Glaubitz aufgeführt. Wesentliche Veränderungen für den Ort brachten die Herren von Minckwitz, die von 1567 bis 1717 Lindenau besaßen. An mancherlei Bauten finden wir noch heute ihre Wappen.

Sie errichteten 1594 das Wasserschloss , das in seinem Kern ein Renaissancebau ist und mehrmals umgebaut und erweitert wurde. Die Westseite des Schlosses öffnet sich über eine weite Terrasse zum Schlossteich hin. Es handelt sich hierbei um eine Spätbarockfassade (20. Jh.) mit Flügeln und einem von Säulen getragenen Balkon. Im Inneren befinden sich u.a. ein großer Spiegelsaal, mehrere auf Leinwand gemalte Bilder (um 1780) und ein kunstvoller Kamin aus dem 16. Jh. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss als Lehrerbildungsinstitut und danach als Kinderheim genutzt.

An die Schlossanlage schließt sich ein ca. 23 ha großer Landschaftspark an. In seinen wesentlichen Zügen entstand dieser englische Landschaftspark nach dem großen Dorfbrand von 1881. Im Rosengarten befindet sich ein aus dem Schlosshof von Großkmehlen stammerder Kaskadenbrunnen aus Sandstein. Im Park beeindrucken den Besucher gut erhaltene Bestände an alten Laub- und Nadelbäumen.

An der Zufahrt zum Schloss wurde 1688 mit dem Bau der Kirche , der westlichsten der Oberlausitz, begonnen. Ihr Inneres restaurierte man 1842, die Orgel wurde 1841/42 durch die Meißner Firma Friedrich Pfützner gebaut. In der Kirche befinden sich 15 Grabsteine bzw. Epitaphe. Besonders bemerkenswert ist im Chor das Grabmahl des Caspar Ehrenreich von Minkwitz.

Zwischen Schloss und Kirche befindet sich das stattliche Torhaus von 1690 mit einer stichbogigen Durchfahrt mit Kreuzgratgewölbe. In seinen Räumen ist die Heimatstube mit dem Uhrenmuseum untergebracht. (Park- und Museumsführungen: Frau Rosemarie Hänel, Tel. 035755/605228).

Am Rande des Parks wurde ein großzügiges Sport- und Freizeitgelände angelegt. Ein großer Festplatz mit einer überdachten Freilichtbühne rundet das Bild ab. Allljährlich findet hier das überregional weit bekannte traditionelle Parkfest zu Pfingsten statt. Durch den Park führen viele Wanderwege, auf welchen man die Schönheit der Anlage genießen kann.